Investition in maßgeschneidertes Patientenportal

Pfalzklinikum wird Gesellschafter bei der Gemeinnützigen Gesellschaft für digitale Gesundheit GDG

Klingenmünster/Kassel I Die Gesundheitsversorgung soll digitaler werden. Mit Mitteln aus dem Fördertopf des Krankenhauszukunftsgesetzes (KHZG) investiert das Pfalzklinikum für Psychiatrie und Neurologie AdöR unter anderem in die Entwicklung eines maßgeschneiderten digitalen Patientenportals. Hierzu ist das Pfalzklinikum Mitte Februar dieses Jahres als Gesellschafter in die Gemeinnützige Gesellschaft für digitale Gesundheit GDG mbH (GDG) mit Sitz in Kassel eingestiegen.

Auf dem Markt gab es bislang keine Lösung, die den Bedürfnissen eines psychosozialen Komplexanbieters wie dem Pfalzklinikum entsprochen hat. Anderen psychosozialen Einrichtungen und Trägern ging es ähnlich: Um ein eigenes, maßgeschneidertes Patientenportal zu entwickeln, gründeten Vitos, Kliniken des Bezirks Oberbayern (kbo), Landschaftsverbände Rheinland (LVR) und Westfalen-Lippe (LWL) gemeinsam die GDG.

Der Vorsitzende der Geschäftsführung von Vitos, Reinhard Belling, der Geschäftsführer des Pfalzklinikums, Paul Bomke, und die Geschäftsführerin der GDG, Laura Kuhlmann (von links) beim Gesellschafterbeitritt in Kassel. (Foto: GDG)

Die neue Plattform, die von der GDG entwickelt und betrieben wird, heißt Curamenta. Die Gesellschafter nutzen alle gleichermaßen die Startseite von curamenta.de. Diese enthält allgemeine Informationen über psychische Erkrankungen, Diagnosen, Behandlung, Selbsttests zur Einschätzung des eigenen Gesundheitszustands sowie die Möglichkeit, sich in Foren auszutauschen. Der Therapiebereich für Patient:innen, Klient:innen und Angehörige kann für jeden der Träger individuell ausgestaltet werden – ganz nach den Bedürfnissen der jeweiligen Einrichtung.

In diesem Bereich können Patient:innen etwa mit dem Behandlungsteam chatten, Termine verwalten, Dokumente einstellen oder Tagebücher führen. „In Curamenta sehen wir eine sinnvolle Ergänzung zu unseren Angeboten, um die Kommunikation und den Datenaustausch zwischen Behandelnden und Patient:innen zu erleichtern. Es ist ein wichtiger Baustein in einer Reihe von Projekten, mit der wir die Digitalisierung im Krankenhaus und der Gemeindepsychiatrie vorantreiben wollen“, erklärt Pfalzklinikum-Geschäftsführer Paul Bomke.

Laura Kuhlmann, Geschäftsführerin der GDG, betont, wie wichtig Curamenta für die Versorgung psychisch erkrankter Menschen ist: „Curamenta zu schaffen war eine mutige, zukunftsweisende Entscheidung in Richtung Digitalisierung. Es war uns wichtig, erster Ansprechpartner für unsere Patientinnen und Patienten zu bleiben und ihren Zugang zum Versorgungssystem noch mehr zu erleichtern. Es braucht Digitalisierung, um bei seelischen Erkrankungen noch besser helfen zu können.“

Die Partner Vitos, kbo, LVR und LWL nutzen das Patientenportal in Teilen bereits. Im Laufe des Jahres 2023 soll auch der individuelle Benutzer-Bereich für das Pfalzklinikum einsetzbar sein. (vw)