MdB Dr. Thomas Gebhart und Landrat Seefeldt werben bei gemeinsamer Radtour für Lückenschluss im Fahrradpendlerverkehr entlang der B38

Südpfalz I Seit mehreren Jahren fordern der südpfälzische Bundestagsabgeordnete Dr. Thomas Gebhart und Dietmar Seefeldt, Landrat der Südlichen Weinstraße, einen Lückenschluss für Fahrradpendler zwischen Landau und Weißenburg entlang der Bundesstraße 38. Das Bundesministerium für Digitales und Verkehr lehnt dies bislang ab, mit der Begründung, dass zwischen Niederhorbach und Ingenheim bereits eine Verbindung für den Radverkehr bestehe. Damit wollen sich die beiden Politiker nicht abfinden – und luden vergangene Woche Medienvertreter:innen zu einer gemeinsamen Radtour entlang besagter Strecke ein, um erneut auf ihr Anliegen aufmerksam zu machen.
Los ging es am Ortseingang Niederhorbach, an der Kreuzung nach Kapellen-Drusweiler. Auch Lothar Schuler von der Abteilung „Bauen und Umwelt“ der Kreisverwaltung fuhr mit. Das Fazit von Gebhart und Seefeldt nach rund 45 Minuten war eindeutig: „Die Fahrt hat uns einmal mehr gezeigt, dass die Strecke mit ihren Abzweigungen und Wirtschaftswegen, in mitunter sehr schlechtem Zustand, für den Pendlerradverkehr unattraktiv ist.“ Pendler:innen wollten mit dem Rad möglichst schnell, unkompliziert und vor allem sicher von A nach B kommen. Doch Schotter und Schlamm machten ihnen an einigen Stellen das Leben schwer, ebenso ein Anstieg durch die Weinberge.

Der Wirtschaftsweg war teilweise in einem katastrophalen Zustand.

Auch soziale Sicherheit spielt Rolle

„Und dann ist da neben der Verkehrssicherheit noch der Faktor soziale Sicherheit“, fügt Lothar Schuler hinzu: „Die Strecke liegt sehr abgelegen. Für touristische Radwege ist das von Vorteil. Nicht aber für Berufstätige, die im Dunkel oder Halbdunkel morgens zur Arbeit fahren und abends wieder zurück, und die sich dabei auch sicher fühlen wollen.“ Für einen straßenbegleitenden Radweg entlang der B38 von Niederhorbach bis Impflingen spreche darüber hinaus, dass diese Strecke 3,3 Kilometer lang sein würde, wohingegen es auf der nun befahrenen Strecke 3,95 Kilometer sind.
Der Fokus des Abgeordneten und des Landrats liegt aber nicht nur auf dem Abschnitt von Niederhorbach nach Ingenheim, sondern auch auf dem weiterführenden von Billigheim-Ingenheim nach Impflingen. „Es wäre wünschenswert, diese beiden Abschnitte quasi im Paket straßenbegleitend für den Radpendelverkehr auszubauen.“ Beide Strecken sind bereits im „Großräumigen Radwegenetz Rheinland-Pfalz“ berücksichtigt, jedoch nicht entlang der B38. Das flächendeckende Konzept zur Planung und zum Ausbau von Radwegeverbindungen stammt aus den 1990er Jahren und wurde zuletzt vor wenigen Jahren aktualisiert. „Darin werden aber hauptsächlich Wege mit touristischer Streckenführung berücksichtigt, und nicht für Pendler geeignete“, so Gebhart und Seefeldt. Dieses Konzept dürfe deshalb nicht weiter als Grundlage für Entscheidungen dienen, die die Belange von Radpendler:innen betreffen.

Bundestagsabgeordneter Dr. Thomas Gebhart, Lothar Schuler (Abteilung „Bauen und Umwelt“ der Kreisverwaltung) und Landrat Dietmar Seefeldt (von links) radelten die Strecke von Niederhorbach nach Ingenheim gemeinsam.

Lückenschluss nicht von heute auf morgen

Eigentlich hatten sich Gebhart und Seefeldt dafür eingesetzt, dass die geplante Pendlerradroute zwischen Neustadt und Landau verlängert wird, von Landau über Bad Bergzabern bis nach Weißenburg. Diesem Wunsch hat das Land aber eine Absage erteilt. „Umso wichtiger ist es nun, dass wir an unserem Ziel festhalten, gute Verbindungen zwischen Niederhorbach und Billigheim-Ingenheim sowie von dort bis nach Impflingen zu schaffen – ähnlich dem Lückenschluss zwischen Schweigen-Rechtenbach und Bad Bergzabern, der vom Bund gebaut wurde“, so die beiden Politiker. So könnte eine direkte Verbindung für den Alltagsradverkehr bis nach Landau geschaffen werden.
Klar sei, dass ein solcher Lückenschluss nicht von heute auf morgen realisiert werden könne. Um ihrem Anliegen Nachdruck zu verleihen, werden sich Gebhart und Seefeldt in diesem Zusammenhang noch einmal mit einem Schreiben und Fotos von der gemeinsamen Radtour an Bundesverkehrsminister Dr. Volker Wissing wenden. (vw)