Ein Ort für alle Generationen – In der Rohrbacher KiSenTa werden Ältere und Jüngere unter einem Dach betreut

Rohrbach I Eine Kita ist eine Kindertagesstätte. Aber was bitte ist eine KiSenTa? Eine Kinder- und Seniorentagesstätte! In Rohrbach gibt es seit kurzem die erste Kombination dieser Art im Landkreis Südliche Weinstraße: für Senioren und für Kids jeweils eine eigene Einrichtung mit eigenen Fachkräften und Räumlichkeiten. Zusammen genutzt werden Gemeinschaftsflächen. Das Konzept plant regelmäßige gemeinsame Treffen fest ein; spontane Besuche beim Gegenüber sind sowieso jederzeit drin.

Landrat Dietmar Seefeldt hat sich am Tag der offenen Tür vor Ort umgesehen und zeigt sich von den Synergieeffekten und dem Miteinander des innovativen Angebots begeistert: „Alles ist unter einem Dach, die Wege zwischen Jung und Alt sind kurz. Mir wurde berichtet, dass der jüngste Besucher ein Jahr alt ist, die älteste Person Jahrgang 1929. Die Generationen können hier stark voneinander profitieren.“ Den Landrat begleitet haben der Erste Kreisbeigeordnete Georg Kern sowie die Mitarbeitenden der Kreisverwaltung Mario Bierle, Referatsleiter im für die Kindertagesstätten zuständigen Kreisjugendamt, und Heike Neumann, Leiterin des Demografie-Referats der Kreisverwaltung, das sich für gutes Leben im Alter im Landkreis Südliche Weinstraße einsetzt.

Vor der KiSenTa in Rohrbach von links: Erster Kreisbeigeordneter Georg Kern, Sina
Littig, Beigeordnete der Ortsgemeinde Rohrbach, Landrat Dietmar Seefeldt, Rohrbachs Ortsbürgermeister Thomas Kienzler, Mario Bierle, Referatsleiter im Kreisjugendamt, und Heike Neumann, Leiterin des Demografie-Referats der Kreisverwaltung.

Bauprojekt in nicht ganz einfachen Zeiten
Die Ortsgemeinde Rohrbach hat das moderne Kombi-Gebäude mit begrüntem Flachdach auf einem weitläufigen Grundstück von fast 1500 Quadratmetern errichtet, sie ist auch weiterhin Eigentümerin. Die Beigeordnete der Ortsgemeinde, Sina Littig, hat das Projekt seit ihrem Amtsantritt im Jahr 2019 betreut und kann von so mancher Hürde berichten, die gemeistert wurde: „Baubeginn war im Jahr 2020. Die komplette Corona-Pandemie fiel also in die Bauzeit, zudem haben sich das quer stehende Schiff im Suez-Kanal und der Krieg gegen die Ukraine ausgewirkt. Auch Holzmangel und die allgemeinen Lieferschwierigkeiten haben uns zu schaffen gemacht. Aber jetzt steht die KiSenTa, das Interesse ist riesig, und wir erhalten viele positive Rückmeldungen.“
Ortsbürgermeister Thomas Kienzler fügt hinzu: „Wir haben einen Ort für alle Generationen geschaffen, der von partnerschaftlicher Zusammenarbeit geprägt ist. Das zeigt auch das Logo der KiSenTa, eine Waage, in deren Schalen jeweils ein kleiner und ein großer Baum stehen.“

Zwei Einrichtungen, zwei Träger, ein Haus
Vor dem Gebäudeeingang stehend befindet sich linker Hand, im südlich gelegenen Gebäudeteil an der Ecke Jahnstraße/Am Dorfplatz, die Seniorentagespflege, deren Träger der Arbeiter-Samariter-Bund (ASB) ist. 19 ältere Menschen nutzen bereits das Betreuungsangebot, das dienstags bis donnerstags von 8 bis 16 Uhr besteht. Demnächst soll für vier Tage die Woche geöffnet werden. Anvisiert ist, dass die Zeiten auf montags bis freitags ausgeweitet werden. Jacqueline Rudkin leitet diese Einrichtung. Schnuppertage sind in Absprache mit ihr möglich. In ihrem Team arbeiten Fachkräfte aus der Kranken- und Altenpflege. Die Seniorentagesstätte nutzt etwa 260 Quadratmeter.
Wer am Eingang rechts in den nördlichen Teil des Gebäudes abbiegt, gelangt in die zweigruppige Protestantische Kindertagesstätte. Diese wird vom Kita-Verband im Kirchenbezirk Bad Bergzabern getragen. Daniela Bürgin ist die Leiterin, 24 Kinder werden aktuell auf 400 Quadratmetern betreut.

Millionenprojekt für die Zukunft
Die Schlussrechnung ist noch nicht ganz fertig, laut Ortsgemeinde betragen die Gesamtkosten für den Bau der KiSenTa voraussichtlich rund 3,5 Millionen Euro. An Zuschüssen hat Rohrbach 800.000 generieren können, davon hat der Landkreis Südliche Weinstraße gemäß seiner eigenen Richtlinie für Kitas 286.104 Euro gegeben. Bei der offiziellen Eröffnung der KiSenTa hatte Landrat Dietmar Seefeldt zudem eine kleine Spende über 500 Euro aus Mitteln der Sparkassenstiftung der Sparkasse Südpfalz dabei. Erster Kreisbeigeordneter Georg Kern übergab den Kindern der Kita ein Geschenk zur Ergänzung der Spielauswahl in der Einrichtung. Diese neuen Gesellschaftsspiele werden die Kinder vielleicht ja demnächst gemeinsam mit den Senioren ausprobieren. (vw)

Weitere Infos und Kontaktdaten finden sich unter www.rohrbach-pfalz.de/gemeinde/kinder-und-senioreneinrichtungen/