Sanierung von Lösswänden im Hohlweg fördert Artenvielfalt

Freckenfeld I „Was wir hier sehen, was hier geschaffen wurde, das ist bundesweit in dieser Form einmalig und ein wichtiger Schritt für den Erhalt der einmaligen Artenvielfalt unserer Südpfalz.“ In einem Grußwort verwies Landrat Dr. Fritz Brechtel am gestrigen Dienstag auf die Bedeutung von Lösswänden, wie sie auf den Feld- und Hohlwegen Freckenfelds nach einer Sanierung seitens der Aktion Südpfalz-Biotope der Öffentlichkeit vorgestellt wurden. „Als Genehmigungsbehörde und Fachabteilung unterstützen wir natürlich derartige Maßnahmen, die auf vielfältigen Wegen den Naturschutz und die Artenvielfalt fördern“, so Brechtel im Rahmen der öffentlichen Projektvorstellung.

Landrat Dr. Fritz Brechtel beim Grußwort.

Landrat Dr. Fritz Brechtel beim Grußwort.

Die Lösswände in der Landauer Hohl im Norden von Freckenfeld boten schon immer wertvollen Lebensraum für unzählige Insekten, vor allem aber auch der Wildbienen. Gehölz, unkontrollierter Bewuchs und loses Lössmaterial warfen im Laufe der letzten Jahrzehnte viel Schatten auf die sonst besonnten, offenen Lössflächen. Damit gingen einzigartige Brut- und Nistmöglichkeiten für Wildbienen und viele andere, wärmeliebenden Insektenarten verloren. Die Aktion Südpfalz-Biotope, beziehungsweise die Stiftung Naturschutz (NVS), hatte sich dieser Sache angenommen und in einem ersten Bauabschnitt die Lösswände sanieren lassen. Zum Vorschein kamen Lösswände, deren Größe nicht nur für die Südpfalz beeindruckend ist.

Eine der Lösswände inklusive Holwege.

Eine der Lösswände inklusive Holwege.

In der zweiten Phase des Hohlweg-Projektes sollen blütenreiche Säume rund um die Steilwände angelegt werden, die den Wildbienen und Insekten Nahrung in Form von Pollen und Nektar bieten werden. Der vom Landkreis eingesetzte Biotop-Betreuer Matthias Kitt konnte bereits 140 Wildbienenarten an den Freckenfelder Hohlwegen nachweisen. In Zusammenarbeit mit der Kreisverwaltung, den örtlichen Kommunen und zahlreichen weiteren Organisationen ist es der NVS gelungen, die Maßnahme so anzulegen, dass die bewilligten Gelder, die sich vor allen Dingen aus Ersatzzahlungen für den Freckenfelder Windpark speisen, den Erhalt und die Offenhaltung der Lösswände für die kommenden 15 Jahre sichern.

Eine Hoffnung, die Brechtel und den NVS-Vorsitzenden, Kurt Garrecht eint: Die Sanierung der Lösswände beziehungsweise Hohlwege und insbesondere die Anlage von Blühstreifen könnte der Auftakt eines ganzen Netzes sein, das die Südpfalz als Kultur- und Biotop-Landschaft miteinander verbindet. (vw)